Werben mit Auszeichnungen und Testergebnissen – Rechtsanwalt Frank Tyra beim 34. Unternehmer-Stammtisch in Laim

Werbung. Jede Firma, jeder Unternehmer, jeder Selbstständige tut es. Mal mehr, mal weniger raffiniert – aber immer mit dem Ziel, nachhaltig wahrgenommen zu werden. Also warum nicht mit seinem guten Namen werben, der sich u.U. mit guten Test- oder Umfrageergebnissen untermauern lässt? Warum nicht mit Auszeichnungen von staatlichen oder privatwirtschaftlichen Institutionen wuchern?

Genau da lauern die größten Fettnäpfchen und Fallstricke, die für klein- und mittelständische Unternehmen richtig teuer werden können

Werben mit Auszeichnungen und Testergebnissen - Rechtsanwalt Frank Tyra beim 34. Unternehmer-Stammtisch in LaimFrank Tyra, Fachanwalt für gewerblichen Rechtsschutz bei der renommierten Kölner Kanzlei SCHULTE FRANZHEIM war zu Gast beim Unternehmerstammtisch in Laim uns sensibilisierte in kleiner Runde die anwesenden Unternehmer für die Probleme bei der Werbung mit Auszeichnungen und Testergebnissen. Anhand plakativer Beispiele aus der aktuellen Werbung bekannter Unternehmen, aber auch aus dem Prozessalltag seiner Kanzlei skizzierte er die Problemfälle und die resultierenden Kosten, die sich entwickeln können, wenn sich Wettbewerbszentrale, Verbraucherschutz oder Mitbewerber einschalten.

Abmahnungen sind teuer und ärgerlich, Prozesskosten, Beseitung und Unterlassung können einen kleinen Unternehmer schnell an den Rand seiner Existenz bringen. Denn die wenigsten verfügen über eine „Kriegskasse“ für langwierige Gerichtsverfahren.

Wir kennen das doch alle aus der täglichen Werbeflut: Viele Kampagnen suggerieren, dass es sich bei Auszeichnungen um objektive Prüfstellen handelt („Bester Händler 2011“, „Testsieger 2012“) oder das Ergebnis großflächiger Umfragen durch unabhängige Institute („9 von 10 Kunden würden das wieder kaufen“, „1. Platz bei der Kundenzufriedenheit“) – bei genauerem Hinsehen entpuppen sich viele der angesprochenen Claims und Slogans als heiße Luft. Das ist unlauter und genau hier schalten sich die Wettbewerbshüter ein.

Das heißt nicht, dass mit Auszeichnungen und Testergebnissen nicht geworben werden darf – es muss nur plausibel und transparent dargestellt sein, wer für die Aktion verantwortlich war und wie die Ergebnisse zustande gekommen sind. Und zwar so, dass auch Otto-Normalmitbewerber das verifizieren und nachvollziehen kann. Dass das nicht immer ganz einfach ist und die fundierte Beratung eines Fachanwalts oder der entsprechenden Fachleute bei den IHKs bedingt, liegt in der Natur der Sache.

Rechtsanwalt Tyra fesselte die Teilnehmer des 34. Unternehmerstammtisches mit einem fundierten und spannenden Referat über ein vielen noch recht unbekanntes Rechtsthema. Zahlreiche Fragen aus dem Teilnehmerkreis machten den Vortrag zu einem Marathon, den Tyra souverän durchstand. Doch auch danach hatte der Jurist noch ein Ohr für viele individuelle Problemstellungen. Der Unternehmerstammtisch sagt danke für soviel geballte Information.

Vom WEIN.GUT gab es für den Abend ein Auswahl hervorragender Pfälzer Weine vom Weingut Bauer, das Speisezimmer begeisterte mit einer leckeren Minestrone und einer sündhaften Erdbeer-Mousse. Der nächste Unternehmerstammtisch findet am 25. Oktober statt – wieder mit einem spannenden Thema, die Einladungen dafür gehen rechtzeitig raus.

Die Folien zum Referat können wie immer im Downloadbereich heruntergeladen werden.