Professionelle Firmenwebseiten werden bei KMU bedeutender – doch Vermarktung bleibt auf der Strecke
Teil zwei der telegate-Studie „Mittelstand und Werbung“ erschienen
Professionell gestaltete Firmenwebseiten gewinnen im deutschen Mittelstand an Bedeutung. Dies ist ein zentrales Ergebnis des heute veröffentlichten zweiten Teils der psyma-Studie „Mittelstand und Werbung 2011“ im Auftrag der telegate AG. Thematisch beschäftigt sich die aktuelle Analyse mit der Internetpräsenz von kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) und der Relevanz von Suchmaschinen sowie Web 2.0-Elementen im Unternehmenskontext. Mit einem Zuwachs von branchenübergreifend acht Prozent im Vorjahresvergleich betreiben heute 66 Prozent der deutschen KMU eine Firmen-Homepage. Fast 60 Prozent beauftragen hierfür professionelle Partner. Doch die zielgerichtete Vermarktung der Firmenwebseite bleibt oft auf der Strecke: Maßnahmen zur Suchmaschinen-optimierung (SEO) führt nur ein Drittel der KMU durch. Suchmaschinenmarketing (SEM), vor allem über Google AdWords, buchen nur neun Prozent der Unternehmen.
Die größten Zuwächse bei Firmenwebseiten gibt es in der Hotellerie und Gastronomie: Hier betreiben heute bereits 85 Prozent der Betriebe eine Internetseite. Die eigene Homepage ist für deutsche KMU eine Art digitale Visitenkarte. Dementsprechend sind die Internetauftritte mehr informativ als dialogorientiert gestaltet. Basis-Elemente deutscher Firmenwebseiten sind Kontaktdaten (97 Prozent) und Informationen zum Unternehmen (96 Prozent). Vor der Integration von modernen Reputations-, Dialog- und Web 2.0-Elemente schrecken viele Unternehmer noch zurück: Kundenbewertungen binden etwa nur 22 Prozent der befragten Webseitenbesitzer ein. Eine Web 2.0-Schnittstelle – zum Beispiel zu Facebook – haben 15 Prozent und einen eigenen Blog pflegen nur 14 Prozent.
Professionalisierung: Low-Budget-Webseiten weniger gefragt
Bei der Umsetzung der Internetauftritte, holen sich kleine und mittelständische Unternehmen mehrheitlich professionelle Hilfe. Fast 60 Prozent geben die Homepage-Erstellung an einen Web-Dienstleister oder eine Agentur ab. 17 Prozent lassen ihre Firmenwebseite im privaten Umfeld bauen und 19 Prozent der befragten Betriebe bastelt ihren Internetauftritt selbst mit Hilfe von Do-It-Yourself-Angeboten. Insgesamt nehmen die Low-Budget-Lösungen damit um ein Drittel im Vorjahresvergleich ab. Immerhin noch 26 Prozent der Webseitenbetreiber plant die Homepage mit Erstellungskosten unter 500 Euro. Aufwändig gestaltete Internetauftritte mit Kosten über 2.000 Euro beauftragen in der Regel Makler und Hotellerie oder Gastronomiebetriebe.
KMU wollen bei Google gefunden werden – Vermarktung jedoch Fehlanzeige
Suchmaschinenpräsenz ist für mehr als 70 Prozent der Unternehmer eine Hauptmotivation, ins Netz zu gehen. Man hat eine Webseite, „um bei Google gefunden zu werden“. Doch nur ein Drittel der befragten Unternehmen unternimmt Maßnahmen zur Suchmaschinenoptimierung.
Auch Suchmaschinenmarketing, etwa mit Google AdWords, steckt noch in den Kinderschuhen. Zwar kennen 55 Prozent der befragten Firmen das Anzeigenprogramm von Google. Praktische Erfahrung mit Google AdWords haben jedoch erst neun Prozent der Stichprobe gemacht. Dabei planen 55 Prozent der SEM-Kunden ihre AdWords selbst, 19 Prozent vertrauen auf Agenturen und 22 Prozent haben einen Vertrag mit einem Spezial-Dienstleister wie etwa den derzeit neun „Google Premium-KMU-Partnern“ in Deutschland. Suchmaschinenmarketing wird dabei generell als effizient bewertet. 70 Prozent der befragten SEM-Kunden sind der Meinung, Google AdWords bringen Erfolg und 55 Prozent würden das Programm wieder buchen.
Erfolgskontrolle: Weniger als die Hälfte prüft den Erfolg, aber: Online überholt Offline!
Die meisten Unternehmer (84 Prozent) sehen ihre Firmenwebseite als Mittel zur Neukundenakquise. Ob die Homepage allerdings ihren Zweck erfüllt, überprüft nach wie vor weniger als die Hälfte der Webseitenbetreiber. Dies deckt sich mit den Vorjahreswerten. Die Betriebe, die heute schon den Erfolg ihres Internetauftritts regelmäßig auf den Prüfstein stellen, haben im Vorjahresvergleich eine deutliche Gratwanderung hin zur digitalen Evaluation gemacht.
2010 sagten noch mehr als die Hälfte der Betriebe, sie würden zur Effizienzbeurteilung Kun-denbefragungen durchführen. Heute nutzen nur 16 Prozent die Offline-Methodik. Der Besucherzähler auf der eigenen Homepage ist heute das beliebteste Mittel zur Effizienzmessung. 51 Prozent der Webseitenbetreiber messen so ihre Resonanz. Auch Online-Reportingsysteme kommen bei den Betrieben an: Schon fast 20 Prozent wertet Web-Statistiken aus. Im Vorjahr waren das erst 8 Prozent der Unternehmen. Effizienzkontrolle ist damit einer der wichtigsten Treiber für den Weg deutscher KMU in die digitale Welt.
Über das Studiendesign:
Für die Studie hat die psyma research & consulting GmbH mehrere Hundert kleine und mittelständische Betriebe der Branchen Handwerk, Fachmedizin, Hotellerie und Gastronomie sowie des Maklerwesens stichprobenartig zu ihrem Werbeverhalten, ihrer Internetpräsenz sowie der Relevanz von Suchmaschinen im Unternehmenskontext befragt. Bereits im Jahr 2010 hat die telegate AG die Studie „Mittelstand und Werbung“ erstmalig durchgeführt. Die Ergebnisse aus der diesjährigen Befragung zeigen die Veränderungen zum Vorjahr auf und thematisieren einige neue Aspekte wie etwa die Suchmaschinenrelevanz.
Hinweis:
Zum ausführlichen Management Summary der Studie Teil 2 geht es hier.
(Quelle: www.telegate.com)